USA, "New York Times"
Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman bewertet das Votum der Griechen in seiner Kolumne als die logische Folge der verfehlten Rettungspolitik: "Europas Technokraten sind wie mittelalterliche Ärzte, die ihre Patienten ausbluten ließen. Als ihre Behandlung den Patienten noch kranker werden ließ, haben sie ihn einfach noch mehr bluten lassen.
Als ihre Behandlung den Patienten noch kranker werden ließ, haben sie ihn einfach noch mehr bluten lassen. Ein Ja-Votum hätte Griechenland noch weiter unter einer Politik leiden lassen, die nicht funktioniert hat und auch gar nicht funktionieren konnte. Die Austeritätspolitik lässt die Wirtschaft wahrscheinlich schneller schrumpfen, als es die Verschuldung reduziert. All das Leiden dient also gar keinem Zweck. Der Erdrutschsieg für das Nein-Lager bietet nun zumindest die Chance, dieser Falle zu entkommen. Es gibt gute Argumente dafür, dass Griechenlands Ausstieg aus der Eurozone die beste aller schlechten Möglichkeiten wäre. Dann könnte Athen nämlich seine eigene neue Währung abwerten und so der Schuldenfalle entkommen. Wenn die Griechen am Ende den Euro verlassen, bedeutet das nicht, dass sie schlechte Europäer sind", stellt Krugman klar. Das Problem sei vielmehr, dass eine Gemeinschaftswährung angeschlagenen Ländern keine Möglichkeit zur Erholung biete.