Längst übernehmen große Klinik-Konzerne wie Rhön, Helios, Sana und Asklepios flächendeckend frühere kommunale oder kirchliche Kliniken und verändern damit die Krankenversorgung grundlegend. Auch Arztpraxen werden aufgekauft und zu profitablen Gesundheitszentren ausgebaut.
Private Zusatzversicherungen sollen zudem für eine bessere stationäre Versorgung gewährleisten – natürlich in den eigenen kommerziellen Kliniken. Das Ziel der großen Klinik-Konzerne: Die Gesundheitsversorgung soll Rendite bringen. Patienten sind „Kunden“, es geht um „Stückkosten“.
die story berichtet über die dramatischen Folgen für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal. Die medizinische Versorgung wird zu einem reinen Kostenfaktor. Bleibt eine Gesundheitssicherung auf gutem Niveau auch in Zukunft noch allen Bevölkerungsgruppen frei zugänglich? Ärzte und Patientenorganisationen fordern radikales Umdenken, ermuntern das Krankenhauspersonal, Missstände öffentlich zu machen und sich gegen das Diktat der Medizinkonzerne zu wehren.
Wie können in dieser wirtschaftlichen Konkurrenzsituation kommunale Krankenhäuser überleben? Und was bedeutet die Gesundheitssicherung für unsere Gesellschaft überhaupt: einen ethischen, moralischen oder gar religiösen Auftrag, einen Kitt über alle sozialen Grenzen hinweg oder ein selektives, auf Gewinnmaximierung ausgerichtetes Profitcenter, in dem nur die Stärksten die besten Chancen haben?
Quelle: WDR
Anmerkung J.K.: Wieder ein schönes Beispiel wie im neoliberalen Kapitalismus alle Bereiche menschlicher Existenz der Profitmaximierung unterworfen werden.