Rund 500 Besucher kamen am Sonntagabend in die SCO-Turnhalle in Unterölsbach zur Informationsveranstaltung der „BI Schwarzachtal“ gegen die drohende Gleichstromtrasse – unter ihnen neben der Bevölkerung aus der Gemeinde Berg zahlreiche Vertreter von Bürgerinitiativen aus dem Landkreis Neumarkt und aus dem Frankenland.
Die Veranstaltung musste wegen des starken Andrangs kurzfristig in die „SCO-Arena“ verlegt werden.
Nach der Begrüßung durch Andreas Prem zeigte Hannes Stepper anhand von Bildmontagen eindrucksvoll die zu erwartende Situation für den Fall der Realisierung der Masten und Leitungen.
Uli Hampl als Vertreter der „BI Trassenwahn“ sprach zu den gesundheitlichen Risiken in der räumlichen Umgebung der Höchstspannungstrassen, der Verschandelung der Heimat und gab sich siegessicher, dass die Bedrohung für die Menschen durch weiterhin konsequentes Handeln verhindert werden kann. „Wir sind keine Verhinderer, sondern wir wollen eine wirkliche Energiewende!“ – meinte Hampl und erhielt für diese Aussage großen Beifall.
Simon Lehmeyer informierte die zahlreichen Besucher über die Technik sowie die Vor- und Nachteile einer möglichen Erdverkabelung der Stromleitungen.
Bürgermeister Helmut Himmler erinnerte, dass es bislang aus der „politischen Klasse“ lediglich völlig unverbindliche Absichtserklärungen und Verzögerungstaktik vor anstehenden Wahlen gebe und er keinerlei Vertrauen in die politischen Akteure habe. Man müsse auf die eigenen Stärken der betroffenen Bürgerinnen und Bürger von Bad Lauchstädt bis Meitingen bauen. Es sei nach der Empörungsphase mit einer langen Phase des Widerstands gegen mächtige Interessen des großen Geldes und deren Handlanger in der Politik zu rechnen und darauf müsse man jetzt die Arbeit konzentrieren.
Die parteiübergreifende Regionalpolitik in Verbindung mit den vielen Bürgerinitiativen sei eine gewaltige Macht, gegen die dieser „organisierte Unsinn der Braunkohleverstromung“ nicht durchsetzbar sei. Das Agieren der lobbygeleiteten Politik in Verbindung mit gewaltigen Kapitalinteressen werde von einer selbstbewussten und bestens vernetzten Bürgerschaft demaskiert und die moderne Zivilgesellschaft nehme das nicht länger hin.
In verschiedenen Redebeiträgen wurde das gemeinsame Handeln betont und dass man sich keineswegs mit einer halbjährigen Stillhaltephase abspeisen lassen werde. Am Ende der Veranstaltung – bei der auch ein Team von MONITOR des WDR aus Köln anwesend war – herrschte große Zuversicht, dass man „durch Gemeinsamkeit erfolgreich sein wird“ - so Jürgen Rupprecht aus Postbauer-Heng.