Nach einigen Vorgesprächen mit der örtlichen Nachbarschaftshilfe, Karin Larsen-Lion von der REGINA und zuletzt Diakon und Vorstand Detlev Edelmann von der Diakonie Nürnberger Land-Neumarkt will Bürgermeister Helmut Himmler das in Pyrbaum bereits eingeführte Modell „Betreutes Wohnen zu Hause“ auch in der Gemeinde Berg realisieren.
Durch eine Koordinierungsstelle im Rathaus, ehrenamtliche Besuchsdienste der Nachbarschaftshilfe sowie weitere Unterstützungsleistungen (z. B. ambulante Pflege) soll ein Sicherheitsnetz für ältere und behinderte Bürgerinnen und Bürger im gewohnten häuslichen Umfeld geknüpft werden. Dadurch soll erreicht werden, dass zumindest ein Teil dieser der Hilfe bedürftigen Menschen im eigenen Zuhause gepflegt werden kann.
Bürgermeister Helmut Himmler will mit dem neuen Pflegeprojekt einem Wunsch aus der Seniorenbefragung 2011 entsprechen, denn dort war ein deutlicher Wunsch nach ambulanten Pflegestrukturen geäußert worden. Auch im „Leitbild Berg 2020 – Leben und leben lassen!“ ist als Zielsetzung festgehalten, dass Senioren möglichst lange im gewachsenen Umfeld leben können.
Zur Umsetzung des Projekts werden ehrenamtliche Mitarbeiter und Kooperationspartner gebraucht. Von den 7.500 Bürgerinnen und Bürgerin in der Gemeinde Berg sind 1.176 Personen 65 Jahre und älter. In den kommenden Jahrzehnten wird der Anteil der zu pflegenden Menschen stetig anwachsen. Um gerade diesen Menschen ein würdevolles Leben zu ermöglichen, müssen die sozialen Netzwerke dichter geknüpft werden und immer wieder neue Formen der Hilfe und Pflege probiert werden. Der Bürgermeister betont, dass „Betreutes Wohnen zu Hause“ keineswegs eine konkurrierende Einrichtung zu den bereits vorhandenen Strukturen sein soll und diese Formen (Seniorenheim Doktorshof, Nachbarschaftshilfe, kirchliche Hilfeleistungen, Krankenpflegevereine etc.) auch weiterhin unverzichtbar sind.
Realisiert werden soll das neue Projekt der sozialen Infrastruktur mit dem Diakonischen Werk Nürnberger Land – Neumarkt, da der Markt Pyrbaum beste Erfahrungen mit ihrem Kooperationspartner gemacht hat und dort die erforderliche Kompetenz vorhanden ist.
Der Gemeinderat in Berg wird sich am kommenden Donnerstag mit der Thematik befassen und die erforderlichen Beschlüsse fassen. Himmler will nämlich das neue „Förderprogramm Betreutes Wohnen zu Hause“ des Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung nutzen. Hierfür müssen bis Ende Juli die erforderlichen Anträge gestellt werden.